Refreshing für Infinity Boxen
Refreshing mit minimalen Mitteln am Beispiel der Kappa 7.2i
Man sollte es kaum für möglich halten, aber auch die etwas kleinere Kappa 7.2i ist ein interessanter Kandidat für ein eine sinnvolle Refreshingmaßnahme. In der Frequenzweiche der Kappa 7.2i (und auch in fast allen anderen Modellen und Marken) sind diverse Bauteile zur Unterteilung der Frequenzen verbaut. Diese können mit zunehmendem Alter ihre elektrischen Werte so verändern, das die ursprünglich berechnete Frequenz nun nicht mehr genau eingehalten wird. Die Werte speziell der Kondensatoren steigen in ihren Werten unkontrollierbar an.
Das hat zur Folge, das die daraus resultierende Frequenz deutlich nach unten fällt. Leider passen sich die Fähigkeiten des Hochtöners nicht dieser veränderten Situation an, mit dem Ergebnis, das diese eben aufgrund der nun vorliegenden Überlastung durchbrennen. Über diese Tatsache sind sich die meisten Besitzer einer Kappa 7.2i und auch anderer Modelle gar nicht im klaren und schieben den vermeintlichen Fehler auf den Verstärker. Dieser aber ist oft gar nicht der Schuldige.

Im
linken Bild ist die Oberseite der Weichenplatine im Originalzustand zu sehen.
Die verbauten Bauteile wirken eher niedlich. Auch die Unterseite ist nicht
gerade mit großen Bauelementen bestückt, wie im rechten Bild zu sehen ist. Das
mag für die Grundausstattung der Kappa 7.2i durchaus noch ok. gewesen sein. Mann
darf hierbei auch nicht vergessen, dass hier aus Platzmangel auch nicht so
üppige Verhältnisse vorliegen. Da ich bei der neuen Bestückung nicht mit all zu
viel Platzproblemen gerechnet habe, konnte ich der Sache gelassen entgegen
sehen.
Nachdem
ich die komplette Weiche ausgebaut hatte, stand erst mal die Überprüfung der
Bestückung im Vergleich zu meinen Plänen an. Es gab nur ein Bauteil, dass nicht
gleich war und so konnte ich auch schnell ans Werk gehen und zunächst die
komplette Weiche entkernen. Damit war der Platz geschaffen, um die neuen Teile
aufnehmen zu können. Bei der Gelegenheit habe ich gleich noch die große Spule
auf der Oberseite abgelöst um sie später anders anordnen zu können. Das wäre im
Prinzip nicht nötig gewesen, aber für eine bessere Erreichbarkeit der Lötstellen
erwies sich das als vorteilhaft.
Bei der Weiche wurden alle vom Alterungsprozess betroffenen Teile komplett gegen neue und sehr hochwertige, dem heutigen Stand der Technik entsprechende, ausgetauscht.

Da
in diesem Fall die Refreshingstufe als Basis ausgewählt wurde, fallen die
Bauteilabmessungen nicht ganz so mächtig aus. Aufgrund der trotzdem engen
Platzverhältnisse mussten einige Bauteile gewissermaßen "gestapelt" werden,
was sich aber wegen der nicht so großen Menge noch einfach zu realisieren
darstellte. Wie das gelungen ist, kann
man im Bild links sehen. Bei der Unterseite der Platine musste ich etwas besser
mit dem Platzangebot haushalten, aber auch das ist mir ganz gut gelungen, wie
man im rechten Bild sehen kann.
Nach der für eine Kappa 7.2i einfachen Refreshingmaßnahme war wegen des minimalen Bauteileeinsatzes nicht all zu viel im Klang zu erwarten. Dennoch gab es einen recht ordentlichen Klang, was mich dann doch einigermaßen überrascht hat. Die Emits konnten nun wieder - oder besser erst recht - beweisen, welches Potential schon immer ihnen steckte, das aber über die Jahre immer mehr verloren ging. Sie klangen nach der Bearbeitung der Weiche kristallklar und ungewohnt sauber.
Es wäre schade, wenn solch ein Potenzial nicht wieder freigegeben worden wäre. Diese Boxen haben es wirklich verdient, noch lange zu leben. Mit dieser Refreshingaktion hat der Besitzer alles dafür getan.