Refreshing für Infinity Boxen

Refreshing geht nicht nur an großen Boxen, sondern auch an den kleineren Modellen wie der RS 1500e ...

Man sollte es kaum für möglich halten, aber auch kleinere Boxen, wie die RS 1500e sind noch ein Refreshing wert. Auch wenn bei diesem Modell nicht all zuviel an Arbeit zu tun ist, lohnt sich der kleine und bescheidene Einsatz dennoch. Da ich diese Boxen zu meinem eigenen Bedarf bestimmt habe, konnte ich damit auch absolut frei umgehen. Klar, dass ich mir auch hier eine kleine, aber feine Refreshingaktion nicht verkneifen konnte.

Als ich die Boxen hier her bekam, waren sie in einem wirklich desolaten Zustand, der erst mal einer Rundum Reinigung und auch einigen Reparaturen bedurfte. Leider ist auch eines der Bändchen (wozu Kinder so alles fähig sind...) erfolgreich zerstört / zerstochen worden. Damit war hier eine Reparatur fällig, da die durchlöcherte Folie leider nicht mehr zu retten war.

Die RS 1500e ist eine für Infinity-Verhältnisse relativ kleine 2 Wege Box, die aber dank einer klugen Chassis Auswahl doch noch einen typischen Infinity Klang produziert. Dass dieser naturgemäß Spaß macht, brauche ich wohl keinem mehr zu erklären. Das Bändchen spielt gewohnt luftig leicht und reagiert auf schnelle Impulse unglaublich schnell. Eben so, wie es sich für ein Bändchen gehört. Wegen des 2 Wege Systems muss der Bass hier relativ weit nach oben spielen. Da er aber  nur 20 cm Durchmesser hat und dabei  noch eine relativ steife Membran hat, ist das kein Problem für ihn. Jedoch ist es auch bei diesen Modellen, wie bei den meisten anderen immer wieder das gleiche Spiel mit den Anschlüssen, der Weichenbestückung und der Verkabelung.

Die Originalanschlüsse (Bild links) sind aus billigen Plastik Clips gefertigt und bieten nur wenig Spielraum für einen wirklich vernünftigen Anschluss. Diese sind nun durch solide vergoldete Polklemmen ersetzt, die natürlich auch hier Kabelquerschnitte bis zu 10 mm² und die Verwendung von Bananensteckern ermöglichen (Bild rechts). Die Sicherung und deren Element wurden einfach nur gründlich gereinigt, damit wieder eine feste Verbindung zustande kommt.

Im Inneren habe ich das Kabel zum Bass komplett gegen ein 2,5 mm² OFC Kabel getauscht und dieses in unmittelbarer Nähe der Polklemme angeschlossen. Die neuen Polklemmen sind direkt auf der Platine befestigt und bekommen somit auch den unmittelbaren Kontakt mit der Platine. Hier wurde auch bewusst auf das Festlöten verzichtet, damit im evt. späteren Service fall auch ein leichter Austausch möglich ist. Die Spule auf dem Bild sieht im ersten Moment vielleicht etwas mickrig aus. Das ist aber bei der Beschaltung ok., da sie nur im Hochtonzweig gegen Masse geschaltet ist. Der Hochton arbeitet hier mit 12 dB Filterflankensteilheit. Der ursprügliche Kondensator wurde gegen eine kleine Gruppe von verschiedenen Ersatztypen getauscht, was den Klang in positiver Hinsicht erheblich beeinflusst, So unscheinbar das auch erscheinen mag, so hat das doch eine ganz ordentliche Wirkung.

Der Bass ist direkt am Eingang angeschlossen und hat keinerlei Weichenbauteile auf seinem Weg. Das geht deshalb, weil er einen Bauart bedingten natürlichen Frequenzgangabfall nach oben hin aufweist, der es an dieser Stelle erlaubt, auf eine Weiche ganz zu verzichten. Der Vorteil dabei ist eine verlustfreie Signalübertragung direkt an den Bass. Das erlaubt einen sehr günstigen Dämpfungsfaktor, was sich wiederum sehr positiv im Klang bemerkbar macht. Hier kann man wirklich sagen: weniger ist mehr.

Bei dieser 1500e ist neben dem zerstörten Bändchen noch eine zusätzliche Arbeit angefallen. Bei beiden Bässen sind die Dustcaps (Staubschutzkalotten) durchstochen oder eingedrückt worden (wiederum von Kindern .....). Das konnte so natürlich nicht bleiben. Damit war ein sicherer Betrieb nicht mehr gewährleistet, so dass hier auch beide Kappen erneuert wurden. Die Bilder zeigen als Muster einen Bass und die Großaufnahme des defekten Domes vor der Reparatur.

Nach der Erneuerung sind die Staubkappen auch wieder recht ansehnlich.Nun sehen die wieder ordentlicher aus und der Staub bleibt draußen. Die Bilder zeigen auch hier als Muster einen Bass und die Großaufnahme des defekten Domes nach der Reparatur. Da hier keine Weiche für den Bass gemacht werden kann oder muss, erübrigt sich hier auch eine entsprechende Beschreibung derselben.

Nun kommt natürlich die alles entscheidende Frage. Hat sich der, wenn auch geringe Aufwand gelohnt? Die kurze und knappe Antwort heißt: JA. Selbst aus solch einer, für meine Verhältnisse, kleinen Box kommt ein herrlich runder Sound raus. Der Bass spielt richtig schön voll und auch erstaunlich tief, wenn man bedenkt, das hier ein relativ kleines Gehäuse im Einsatz ist, von dem man im Grunde nicht all zu viel erwarten kann.

Die Höhen spielen, wie sollte es bei einem Infinity-Bändchen auch anders sein, spielerisch leicht und kristallklar. Das Fazit der Aktion ist damit schon klar. Auch die RS 1500e ist eine tatsächlich ernst zu nehmende Box, bei der es auch Spaß macht der Musik zu lauschen.