Refreshing für Infinity Boxen
Kampf gegen die Verstärkerkiller in den Modellen Kappa 8 (A), 9 (A) und Gamma mit dem neuen BCS
Den meisten Infinity Kappa und Gamma Besitzern ist es ja wahrscheinlich schon längst bekannt. Besonders bei den Modellen K9, K8 und Gamma gibt es den berüchtigten Verstärkerkiller. Der Grund für die Anforderung an einen extrem laststabilen Verstärker liegt in der Frequenzweiche im Bassbereich. Weil die Kappas im Vergleich zu den meisten anderen Boxen relativ flach gebaut sind und die Gammas ein zu kleines Gehäusevolumen haben, stellen sie für die großen Bässe nicht genügend Gehäusevolumen zur Verfügung. Das Ergebnis ist ein zu "dünner" Bass. Das aber würde den meisten Musikfreunden wohl sicher nicht gefallen.
Also hat man bei Infinity einen scheinbar genialen Schachzug gemacht. Man hat im Bassbereich der Weiche einen so genannten "Booster" integriert, der dafür sorgt, dass auch bei zu kleinem Gehäusevolumen immer noch ein ausreichender "Bums" kommt. Dass dieser Trick funktioniert, ist jedem bekannt, der schon mal eine Kappa 8, 9 oder Gamma gehört hat.
Leider hat aber genau dieser nun notwendige "Booster" auch seine negativen Begleiteigenschaften. Diese produzieren eine extrem niedrige Impedanz im Bassbereich. Die Impedanz liegt beim Bassbereich im Normalmodus bei ca. 1 Ohm und im Extendmodus (Extendschalter an der Rückseite) sogar bei ca. 0,5 Ohm. Das ist für sehr viele Verstärker gefährlich bis tödlich.
Aus diesem Grund benötigt man für den Betrieb einer Kappa 8 (A) + 9 (A) und Gamma auch extrem laststabile Verstärker, die aber in der Regel auch recht teuer sind. Dazu kommt noch ein recht unkontrollierter Bass, der nur mit einigem Aufwand einigermaßen in den Griff zu bekommen ist. Dazu gehören kräftige Kabel, die aber schon am Anschluss bei der originalen Polklemmen scheitern, weil dort nur max. 1,5 mm² Kabelquerschnitt möglich sind. So bleibt eben nur noch der Weg über Bananenstecker. Außerdem wäre für einen sicheren Betrieb ein Bi-Amping eine brauchbare Methode, die aber wiederum ins Geld geht.
Vielen Kappa Besitzern, besonders bei der Kappa 9 (A), ist es bei bestimmten Musikstücken sicher auch schon aufgefallen, dass der Bass irgendwie zwar sehr tiefgängig, aber leider auch "wummerig", schwammig und unkontrolliert arbeitet. Diese Eigenschaft liegt zum Teil an der unglücklichen Leitungsführung und "Ausführung". Solche etwas unangenehmen "Begleiteigenschaften" sind auch nicht gerade der Bringer, auch wenn zumindest dieser Umstand nichts gefährliches an sich hat. Dennoch würde sich so mancher Musikfreund hier einen straffen, trockenen, knackigen und vor allem kontrollierten Bass wünschen.
Anmerkung zu den Gammas
Zu den Gammas muss man vermerken, dass wohl die meisten
Benutzer die Option des aktiven Betriebs mit dem passenden Servo verwenden.
Damit fällt natürlich auch das Problem vom Tisch, zumal dann ja auch ein
zusätzlicher Verstärker zwingend notwendig wird. Der Servo ist ja schon alleine
wegen der Sensoren in zwei der Bässe der Gamma erforderlich.
Dennoch hat man bei der Gamma den passiven Betrieb mit vorgesehen, in dem dann eben der Killer vorhanden ist. Ob der nun benutzt wird oder nicht, bleibt dem Musikfreund überlassen.
All dieser Aufwand wird nur betrieben, um dem etwas zu dünn ausgefallenen, natürlichen Bass wegen zu kleinem Gehäusevolumen mit unorthodoxen Methoden zu begegnen. Hier wurde der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben. Elegant ist dieser Weg sicher nicht, aber es war bisher der einzig begehbare.
Diese Gesamtsituation habe ich mir sehr lange durch den Kopfgehen lassen und mir meine Gedanken dazu gemacht. Den tiefen und druckvollen Bass wollen wir ja alle, aber der "gratis" mitgelieferte Verstärkerkiller ist den meisten ein Dorn im Auge. Den Killer bekommt man leider nicht mal eben so per "weg damit" aus der Welt. Damit müssen wir zumindest in der nächsten Zeit noch leben.
Der nun folgende Teil wird am Beispiel einer Kappa 9, 8 und 7 dargestellt, weil diese auch sehr häufig vertreten sind.
Das neue BCS (BassControllSystem)
Wie schon gesagt, hat mir die Niederohm Situation der Kappas lange Zeit keine Ruhe gelassen und ich habe sehr viel recherchiert und nach Lösungen gesucht, die genau dieses Problem in den Griff bringen sollen. Dabei habe ich aber auch den beliebten Tiefgang im Extendmodus nicht aus den Augen verloren. Ich wollte eine Lösung finden, die auf der einen Seite den berüchtigten "Verstärkerkiller" ein für alle mal aus der Welt schafft und auf der anderen Seite dass durch diese Aktion keine klanglichen Einbußen hingenommen werden sollen. Wenn überhaupt ein Verlust gegeben ist, dann aber bitte schön nur ein marginaler, der aber auch vertretbar sein sollte.
Nach einigen Versuchen mit diversen Varianten der Schaltungen an der Weiche hat sich leider gezeigt, dass dieses Unterfangen doch recht schwierig gestaltet ist. Wenn man einfach ohne jedes weitere Zutun den Killer entfernt, bekommt man als Quittung einen etwas dünneren Bass, dem der bisher so geliebte Tiefgang fehlt. Das aber ist bei der ermittelten Intensität nicht einfach hinnehmbar.
Mir persönlich ist es zwar lieber "geringfügig" weniger Tiefgang zu haben, aber dafür gibt es eben keinen Killer mehr. Der zu erwartende Verlust liegt bei ca. -3 dB im Bereich unterhalb von etwa 25 Hz. Dieser "Verlust" ist meines Erachtens vertretbar, allerdings denkt nicht jeder so, was ich auch akzeptiere. Das gesparte Geld für einen teuren 0,5-Ohm-tauglichen Verstärker würde ich lieber in einen klanglich hochwertigen Verstärker investieren. Damit habe ich langfristig mehr für die Ohren getan. Der Stromverbrauch durch die hohen Belastungen ist auch nicht von der Hand zu weisen. Auch hier wird eine deutlich ökonomischere Situation geschaffen.
Jetzt das neue "Öko-BCS2"
Nun habe ich durch weitere Verfeinerungen des BCS erreicht,
dass der Schalldruck im Frequenzbereich von 20 Hz - ca. 50 Hz, also auch genau
in dem Bereich, wo der Extendschalter seinen Einsatz hat, durchschnittlich + 3
dB gewonnen hat. Damit kann der Extendschalter faktisch außer Betrieb genommen
werden. Als positiver Nebeneffekt ergibt sich auch eine ökonomisch wertvolle
Situation. Durch den Gewinn von + 3 dB ist es nun auch so, dass die
Verstärkerleistung bei gleicher Lautstärke, wie bisher, mal eben auf die Hälfte
reduziert werden kann. So ändert sich der Leistungsbedarf z.B. von bisher 200
Watt auf nun 100 Watt, ohne dabei an Lautstärke zu verlieren. Wenn das bei den
heutigen Energiekosten kein positiver Ansatz ist, dann weiß ich auch nicht mehr.
Das alles gibt es ab sofort ohne irgendwelchen Aufpreis! Diese Vorteile werden im Durchschnitt bei allen Modellen erreicht, bei denen das BCS bisher schon verbaut bzw. angeboten wurde. Damit ist nun auch die neue Ausbaustufe BCS2 geschaffen worden. Selbstverständlich kann bei den Kappas auch weiterhin der Extendschalter genutzt werden und der bisherige Effekt wird noch einmal verstärkt, aber es ist nicht mehr erforderlich. Dabei darf aber auch nicht vergessen werden, dass damit auch der bisherige "Killer" wieder seine unangenehmen Begleiterscheinungen mit sich bringt. Dann muss auch die Endstufe weiterhin sehr laststabil sein.
Als Ausgleich für die möglichen Verluste gibt es aber einen knackigen, trockenen und vor allem wummerfreien und kontrollierten Bass. Das sollten doch Argumente sein, welche die ewigen Verstärkerprobleme vergessen machen (könnten). Man braucht sich danach wirklich keine Sorgen mehr über die Verstärkerwahl machen.
Leider sehen sehen das nicht alle Kappa Freunde so. Das muss man so akzeptieren. Sie leben lieber mit dem Killer als ohne den Tiefgang. Den Killer bekommen wir zwar vorerst nicht vom Tisch, aber dafür wird die Umgebung um ihn herum um einiges verbessert.
Nun habe ich einen ersten Lösungsweg gefunden, der gleich mehrere "Fliegen mit einer Klappe schlägt". Um die gesamten Zusammenhänge der Bassschaltung überhaupt nachvollziehen zu können, will ich mal versuchen, die Situation etwas verständlich zu erfassen. Dabei wird die bisherige Situation vorher und nachher beschrieben und mit passenden Bildern unterstrichen.
Wir sollten uns in dem Zusammenhang auch darüber im Klaren sein, dass gerade im Bass der größte Anteil an Leistung (im Schnitt ca. 70 - 80 %) benötigt wird. Das bedeutet, dass hier dementsprechend die größten Ströme fließen. Diese können je nach Potenz des angeschlossenen Verstärkers durchaus mal 10 - 15 A betragen. Dieser Strom fließt also auch durch die Bauelemente der Bassweiche und belastet sie dem entsprechend. Die Folge ist natürlich auch ein starke Erwärmung der Teile.
Bei ungünstig dimensionierten Leitungsstrecken sind bei solchen Strömen auch entsprechende Lei(s)tungsverluste gegeben und genau die wollen wir ja gerade nicht. Aber mal schön der Reihe nach.
In der folgenden Beschreibung werden alle relevanten Situationen erörtert und Lösungswege aufgeführt. Dabei verfolgen wir den Strom durch alle - wirklich ALLE - vorhandenen Elemente mit ihren Vor- bzw. Nachteilen. Fangen wir mal bei den Polklemmen im Anschlussfeld an.
Auf den Bildern lässt sich im Vergleich vorher / nachher schon von außen eine Veränderung erkennen. Die originalen Polklemmen (Bild links in der Vergrößerung) können relativ brüchig sein. Hier im Bild sind sie noch sehr gut erhalten, was aber längst nicht immer der Fall ist. Erfahrungsgemäß brechen die durchbohrten Gewindestangen gerne ab. Ebenso gibt es Probleme mit durchdrehenden Kunststoffkappen. Ein solider Anschluss ist dann nicht mehr möglich, wenn man von der ohnehin schon "frechen" Begrenzung auf 1,5 mm² Kabelquerschnitt absieht. Alles Andere bedeutet Konfektionierung der Kabel, unnötiger Aufwand und Kosten. Bei solchen Boxen kann man durchaus auch dem Status angemessene Materialien verwenden. Mir ist es schleierhaft, warum das hier nicht gemacht wurde.
Die originalen und im Vergleich - sorry - mickrigen Polklemmen wurden gegen massive und hochwertige, vergoldete Typen (Bild rechts in der Vergrößerung) getauscht und fassen nun neben Gabelschuhen und Bananensteckern auch 10mm² Kabel. Auf Konfektionierungsarbeiten kann durch diese Maßnahme komplett verzichtet werden. Die ursprünglichen Polklemmenbrücken für den breitbandigen "Einverstärkerbetrieb" können natürlich auch weiterhin benutzt werden. Wie das dann in der fertig aufgebauten Anschlussplatte aussieht, ist im rechten Bild zu sehen. In dieser Art werden bei mir immer die Polklemmen gemacht, weil das dem Status entspricht, den man von solchen Boxen auch mit Fug und Recht erwartet.
Im nächsten Schritt geht es an den Teil der Verkabelung zwischen den Polklemmen und den ersten Bauelementen. Die bisherige Verbindung ist mit einem Stück massivem Draht (Bild links) einmal um die Polklemme (innen) gelegt und das andere Ende bei zugeklappter Platine (auf den Rastern festgeklemmt) direkt auf der Platine dick verlötet (Bild rechts). Der Querschnitt dürfte bei ca. 1 mm² liegen. An die Polklemmen kommt man nur heran, wenn alle Drähte von der Platine abgelötet und gerade gebogen sind. Nur so kann man die Platine hochklappen um den Zugang zu den unteren Bauteilen für Servicezwecke zu ermöglichen. Dann aber ist die Verbindung zwischen den Polklemmen und er Platine komplett unterbrochen. Im Servicefall kann man so den Signalweg mangels Verbindung nicht mehr weiter verfolgen.
Nach dem Anschluss der dünnen Drähte an die Leiterbahn kommt nun die Leiterbahn (Bild links) selbst auf der Platine bis zum ersten der 4 Elkos an die Reihe. Diese Leiterbahn geht verschlungen zu den verschiedenen Elkos. An der dünnsten Stelle ist die "+"-Strecke der Leiterbahn gerade mal 3 mm breit (im Bild links rot eingefärbt). Das macht dann bei 35 µm Kupferstärke gerade mal einen Leiterquerschnitt von 0,105 mm² aus. Aber auf der "-"-Strecke, also der Rückleitung zum "-" Anschluss kommt es noch dicker - eigentlich sollte es heißen: "dünner". Hier sind gerade mal noch 2 mm Leiterbahn übrig (Im Bild blau eingefärbt). Das macht dann nur noch lächerliche 0,07 mm² Querschnitt aus. Ein Witz, wenn man bedenkt, welcher Strom hier durch fließen muss. Damit wird die Leiterbahn zum wirksamen Widerstand mit dementsprechender Dämpfung. Und das ausgerechnet im Bass, wo es doch auf jedes Quentchen an Gewinn ankommt und Verluste auf Gedeih und Verderb vermieden werden müssen. Dies war mit einer der Gründe, warum ich mich mit dem Thema beschäftigt habe und es ist einer der Ansatzpunkte für das neue BCS.
Bei der Kappa 8 sieht die Leiterbahngeschichte so aus, wie im Bild links. Ähnlich, wie bei der Kappa 9, ist es auch bei der Kappa 8, nur dass hier noch weitere Wege (größere Entfernung) beschritten werden. Die Leiterbahnen sind hier zu allem Überfluss auch noch unerträglich schmal (Siehe auch die gelb markierte Leiterbahn). Da ist die Leiterbahn an der schmalsten Stelle gerade mal 3 mm breit. Und da soll der ganze Strom für den Bass durch fließen? Gerade im Bass fließt doch der größte Strom überhaupt. Das ist am Ende sehr kontraproduktiv. So geht das mal überhaupt nicht! Damit muss auch hier etwas unternommen werden. Genau, wie bei der Kappa 9 habe ich natürlich auch hier einen Lösungsweg gefunden, der diese Missstände endgültig und komplett beseitigt, zumal ja bei beiden Modellen das gleiche Grundkonzept im Aufbau vorliegt.
Bei der Kappa 7 ist es im Vergleich zur Kappa 8 und 9 etwas anderes gelagert. Hier ist nicht die berüchtigte Killerschaltung vorhanden. Dafür gibt es hier aber eine andere "Gemeinheit" integriert, die es auch in sich hat. In dieser Version der Kappa 7 (SE) - steht für Second Edition - wurde im Bassbereich eine geänderte Anschlussweise der für den Bass verantwortlichen Bauteile vorgenommen. Dies wurde notwendig, weil die originale Leitungsführung nicht wirklich optimal war bzw. ist. So wurde z.B. die ohnehin schon sehr schmale Leiterbahn (4mm) auf dem Weg zur Spule der Bassweiche (Bild links) noch zusätzlich ein Text in die Leiterbahn geätzt (Bild rechts), was an dieser Stelle einen im wahrsten Sinne des Wortes einen zusätzlichen Flaschenhals von 1,5 mm und sage und schreibe 0,8 mm Leiterbhahnbreite für den Strom zur Folge hat. Das war natürlich so nicht mehr tragbar und ich habe dann den gesamten Bereich des Flaschenhals komplett umgangen. Damit wurden die Verluste an der Stelle auf ein absolutes Minimum reduziert.
Weiter geht es mit den Kabeln bzw. der Verkabelung. Die neuen Kabel sind nun 1. erheblich dicker (2 x 2,5 mm² = 5 mm²), 2. es sind hoch qualitative OFC Kabel und 3. sie gehen direkt von der Polklemme an die erste Bauteilgruppe ohne den Umweg über die Platine. Damit entfallen auch gleich einige Lötpunkte und deren Verluste. Mit dieser Anordnung gibt es gleich 2 Vorteile. Zum Einen wird durch das dickere Kabel im Vergleich zur Platine ein erheblich kleinerer Innenwiderstand erreicht, der zu weniger Verlusten führt, zum Anderen ist nun eine deutlich besser gewordene Servicefreundlichkeit fest zu stellen. Die Platine kann nun auch im aufgeklappten Zustand zu Test- oder Servicezwecken betrieben werden, ohne dass dazu die Leitungen von den Polklemmen oder der Platine getrennt werden müssen. Einzige Ausnahme hierbei ist der Anschluss einer seitlichen Spule (6,5 mH), die aber nicht zum Schaltungsteil im Bass gehört. Diese muss nach wie vor zum Aufklappen der Platine mit ihren zwei Drähten abgelötet werden, weil die Platzverhältnisse rund um die Platine keine andere Lösung anbieten. Anmerkung zu der "Ausnahme": Auch dieses Problem wurde inzwischen gelöst, so dass die komplette Weiche auch im aufgeklappten Zustand zu Servicezwecken weiter betrieben werden kann.
Und das hier (Bild links) sind die 4 Elkos (ein Elko ist auf der Unterseite der Platinen) im Originalzustand direkt auf der Platine verlötet. Diese werden ja nun abgelöst durch das Paket an neuen Elkos (Bild rechts). Die Anschlüsse des neuen Paketes gehen aber nun nicht mehr auf die Platine, sondern sie werden direkt mit einem kräftigen OFC Kabel verbunden. Das Eingangskabel kommt direkt von den Polklemmen ohne jeglichen Umweg zum den beiden parallel geschalteten Elkoblöcken. Das Ausgangskabel von den Elkoblöcken geht direkt an die nächsten im Signalweg liegenden Bauteile, um hier so viel wie möglich an Verlusten durch unnötige Lötverbindungen zu vermeiden. Die Platine wird hiermit nur noch zum mechanischen Teileträger degradiert.
Damit ist der vorläufige Teil des neuen BCS beschrieben. Als nächstes wäre der Killer selbst an der Reihe. Das aber ist aus den oben genannten Gründen vorerst nicht möglich. Aber weil ich mir dieses Thema auf die Fahnen geschrieben habe, bleibe ich da auch weiter dran. Sobald sich in der Sache etwas neues ergibt, werde ich dies hier natürlich bekannt geben.
So kann man schon mal einen Teil der bisher aufgeführten Nachteile wie Verkabelung, Platine und Elkos der originalen Konfiguration umgehen und stattdessen von dem neuen BCS profitieren. Durch die neuen Bedingungen wird der gesamte Innenwiderstand der Leitungsstrecke deutlich geringer und trägt damit auch sehr positiv zu einem verbesserten Dämpfungsfaktor der gesamten Verstärker-Kabel-Lautsprecher-Strecke bei. Dies führt zu einer verbesserten Kontrolle des Bassbereichs. Am Ende gibt es sogar eine Schalldrucksteigerung von immerhin 3 dB! Und das ohne einen anderen Verstärker.
Zum technischen Vergleich vorher (links) / nachher (rechts) habe ich hier mal ein Paar Schalldruckmessungen am Beispiel einer Kappa 9A gemacht. Dabei kommt es innerhalb der Messungen weniger auf die Linearität des Gesamtgebildes an, sondern eher auf den für das BCS relevanten Teil im unteren Bassbereich. Auch wenn hier im Bild links beide Kanäle nicht gleich aussehen (das mag an den Aufstellungen oder der Raumbestückung zum Zeitpunkt der Messung liegen), so kann man doch im rechten Bild schon klar erkennen, dass sich etwas im Bassbereich "bewegt" hat. Dass dies nicht nur eine rein technische Dokumentation ist, konnte auch im anschließenden und langen Hörtest belegt werden. Es war faktisch deutlich mehr Volumen und Druck feststellbar.
Hier noch mal ein Bild mit dem relevanten Bereich im Direktvergleich (vergrößerter Auszug aus beiden Bildern von oben). Wie oben zeigt auch hier der linke Teil des Bildauszugs die Kurve vor und rechts nach der Behandlung.
Bisherige Situation im Bass in der kurzen Zusammenfassung
Der Bassbereich enthält in der Weiche einige Bauelemente, die für den geliebten Tiefgang verantwortlich sind und einen entsprechenden Einfluss auf das Klanggeschehen haben. Aber genau diese Bauelemente bringen in der bisherigen Konstellation auch einige, so meine nicht nur ich, schwerwiegende Nachteile mit sich. Diese zähle ich jetzt am Beispiel der Kappa 9 (A) mal kurz auf:
Das Ergebnis ist doch eine relativ "verlustreiche" Angelegenheit, die (Oh Wunder) trotzdem noch so einen "Bums" produziert, wie wir ihn alle kennen und die meisten auch lieben. Dumm nur, das in dieser Kette auch der Killer verborgen ist, der ja eigentlich gar nicht sein soll.
Das neue BCS in der kurzen Zusammenfassung
All die oben aufgeführten Nachteile sollen soweit wie möglich und auf ein Minimum reduziert werden. Alle Punkte wird man nie weg bekommen, aber ein gehöriger Teil kann schon weg reduziert werden. Jetzt sollen die 4 Elkos und vor allem die Leiterbahn durch - na sagen wir mal - stromfähige Leitungen ersetzt. Was passiert da im Einzelnen? Auch hier wird zum Vergleich eine kleine Aufzählung gemacht.
Mit dem BCS steigt in diesem Beispiel die Kappa 9 in eine höhere Liga auf. Sie kommt dem highendigen Gedanken ein deutliches Stück näher. Das dürfte ja wohl die Krönung sein. Die Kappas haben damit eine ganz erheblich verbesserte Lebenserwartung und der Beliebtheitsgrad dürfte wohl um einige Punkte nach hoben steigen. Von der Wertsteigerung nach der "Behandlung" wollen wir gar nicht erst reden.
Wer eine so präparierte Kappa besitzt, wird sie so schnell sicher nicht mehr weg geben. Warum auch?
Das Beste an diesem BCS ist wohl die Tatsache, das es im Rahmen einer ganz normalen Refreshingaktion gleich mit erledigt werden kann. Und das auch auch noch für einen sehr moderaten Preis.
Und wie klingt das Ganze nun nach der Änderung bzw. dem Einsatz des neuen BCS?
Nach etlichen und sehr ausgiebigen Hörtests und Vergleichen ergibt sich folgende Situation.
Mit dem Einsatz des BCS ist die Kappa 9 zwar nicht entschärft worden. Durch die neue Verkabelung und Bestückung im Bassbereich ist die Kappa jedoch nun in ihrer Wertigkeit um einiges gestiegen. Sie hat nichts von ihrer Wuchtigkeit verloren, dafür aber etwas an "Kick" gewonnen. Das ehemalige "Wummern" hat nun ein Ende, weil die Kontrolle der Bässe nun deutlich verbessert wurde. Sie gehen nun noch etwas tiefer runter, als vorher ohne dabei erneut mit dem ungeliebten Wummern an zu treten. Abschließend kann man sagen, das die Kappa mit dem BCS dem highendigen Gedanken um einiges näher gekommen ist, als vorher. Dies sollte doch Argument genug sein, die Kappa mit dem BCS auszurüsten.
Interessant dürfte für alle sein, dass im Rahmen einer Refreshingaktion das BCS gleich mit integriert ist. Für alle, die Ihre Boxen bei mir refreshen lassen, egal in welcher Stufe, ist das doch die beste Gelegenheit, das neue BCS eine einem Rutsch mit zunehmen. Das bisher gegen Aufpreis angebotene BCS ist nun immer und grundsätzlich bei allen Modellen ohne jegliche Zusatzkosten im Preis der HigLevel Refreshingaktion enthalten.
Bei welchen Modellen kann das BCS eingesetzt werden?
Bisher sind dies die Modelle Kappa 5, 8, 9, Gamma/Delta, RS 3 A + B, RS 4 + B, RS 5 + B, RS 6001, RS 6000 A, Infinitesimal 0,3. Weitere Modelle könnten noch folgen, sofern dies erforderlich wird. Alle anderen Modelle haben entweder keinen Killer, oder sie sind längst nicht so kritisch bzw. gefährlich.
Der Ablauf der Aktion mit allen Rahmenbedingungen ist der gleiche, wie beim normalen HighLevel Refreshing.