SCHALTUNGSTECHNIK

Es gibt verschiedene Schaltungstechniken im transistorisierten Verstärkerbau. Noch in den 60er Jahren gab es die weit verbreitete Eintaktschaltung mit Übertragern im Signalweg. Das war aus heutiger Sicht nicht der Bringer. Später folgte eine "eisenlose" Gegentaktschaltung. Da fiel dann schon der Übertrager (das "eisenhaltige" Element) weg. Allerdings wurden oft und gezwungenermaßen in asymmetrischen Schaltungen Kondensatoren in der Signalweg eingeschliffen. Diese Kondensatoren hatten zur Aufgabe, den Gleichstromanteil aus den Musiksignal zu entfernen. Da Kondensatoren die Eigenschaft haben, sich bei wechselnden Strömen wie ein Widerstand zu verhalten, wird genau diese hier "zweckentfremdet". Der Nachteil war und ist aber, das dieser "Wechselstrom-Widerstand" frequenzabhängig ist und das gefällt mir überhaupt nicht!

Bei Endstufen waren das oft je nach Leistung recht große Brocken wegen der steigender Leistung ebenfalls steigenden Spannung. Mit wachsenden Ansprüchen an die Klangqualität wurden die Schaltungen immer ausgefeilter und trickreicher. Heute findet man zumindest in gut gestylten Schaltungen nur noch symmetrische Formen vor.

Aus Sparsamkeitsgründen werden aber auch heute noch immer quasisymmetrische Schaltungen angewendet. Sie sind im Eingangsbereich bis hin zu den Treiberstufen asymmetrisch aufgebaut, um danach in der Endstufe dann doch noch symmetrisch zu werden.

Bei mir kommt allerdings nur eine einzige zum Einsatz! Die Vollsymmetrische! Bei der symmetrischen Schaltung kann man sicher sein, das alles, was auf der positiven (Spannungs) Seite eines Verstärkers passiert, auch auf der negativen (Spannungs) Seite passiert, nur eben Spiegelverkehrt. Dazu braucht man eigentlich nur die positive "Spannungs" Seite zu entwickeln und dann diese "Hälfte" gespiegelt an die "+"-Seite anzusetzen. Diese Seite stellt dann die negative Seite dar. Also werden alle Halbleiter und Elko's auf den beiden sich gegenüberliegenden Seiten in umgekehrter Polarität eingesetzt. Bipolare Kondensatoren und Widerstände haben keine Polarität und sind davon nicht betroffen. Bei Dioden werden nur die Polaritäten vertauscht. Bei den Transistoren werden "NPN"- gegen "PNP"- bzw. "N-Kanal"- gegen "P-Kanal"-Typen getauscht. Damit ist eine echte Symmetrie der gesamten Schaltung hergestellt. Das gezeigte Blockschaltbild einer Endstufe soll die gespiegelte Bauweise darstellen. Das Bild ist dem Blockbild des Crescendo's entnommen.

Diese Schaltungstechnik wird so in Leistungs-Endstufen, Kopfhörerverstärkern aber auch in Vorverstärkern und Vorvorverstärkern (für Plattenspieler mit Moving Coil Tonabnehmern) eingesetzt, nur das bei den Kopfhörerverstärkern und Vorverstärkern nicht mehr die Leistungstransistoren benötigt werden, da hier ja auch nicht so große Ströme fließen. Dort hängen ja auch keine Lautsprecher mehr dran!

Nur die symmetrische Schaltungsart erlaubt einen homogenen, sehr luftigen und fein auflösenden Klang! Mit den entsprechenden Bauteilen ist das aber gar nicht so schwer. Man muss nur einige Regeln beachten, und der Erfolg ist gesichert. Diese Regeln gelten für Vorverstärker genauso wie für Endstufen! Nur so wird man mit einem fantastischen Klang belohnt.

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